Mit einem Verbot von Trinkhalmen, Einweggeschirr, Wattestäbchen, Ballon-Stöcke und anderen Wegwerfprodukten aus Plastik will die EU der Verschmutzung der Ozeane durch Kunststoffmüll den Kampf ansagen.
Die MdEP befürworten das EU-Verbot von Einwegplastik ab 2021
Einwegplastik-Produkte wie Teller, Besteck, Strohhalme, Ballon-Stöcke und Wattestäbchen sollen aus der EU verbannt werden. Diesem Vorschlag der Kommission hat nun das Europaparlament zugestimmt. Die geplante Neuregelung sieht vor, eine Reihe von Einwegprodukten, für die es bereits Alternativen gibt, ab 2021 ganz aus der EU zu verbannen.
Ziel ist es vor allem, die Verschmutzung der Meere durch Kunststoff-Müll einzudämmen.
Details der EU-Pläne:
Nationale Reduktionsziele für Plastikprodukte die nicht unter ein Verbot fallen
Für Verpackungen oder Trinkbecher, die nicht unter ein Verbot fallen, soll es ein festes Reduktionsziel von 25 Prozent bis 2025 geben – zu erreichen etwa durch Preiserhöhungen oder Werbung für Alternativen.
Der Verbrauch mehrerer anderer Artikel, für die es keine Alternative gibt, muss von den Mitgliedstaaten bis 2025 um mindestens 25 Prozent reduziert werden. Dazu gehören Einweg-Burgerboxen, Sandwichboxen oder Lebensmittelbehälter für Obst, Gemüse, Desserts oder Eis. Die Mitgliedstaaten sollten die Verwendung von Produkten fördern, die für Mehrfachnutzung geeignet sind und, wenn sie zu Abfällen geworden sind, zur Wiederverwendung und zum Recycling vorbereitet werden können. Zu diesem Zweck sollen die Mitgliedstaaten Pläne auf nationaler Ebene erarbeiten.
Plastikflaschen sollen separat gesammelt und bis 2025 zu 90 Prozent recycelt werden.
Quelle: MDR Nachrichten
Reduzierungsmaßnahmen für Abfälle aus Tabakprodukten
Zigarettenfilter und verlorenes Fischereigerät
Das EU-Parlament will zudem Zigarettenabfall reduzieren. Kunststoff-Zigarettenfilter, die Plastik enthalten, sollen bis 2025 um 50 und bis 2030 um 80 Prozent reduziert werden
Ein einziger Zigarettenstummel könne zwischen 500 und 1000 Liter Wasser verschmutzen und benötige bis zu zwölf Jahre, um sich aufzulösen.
Die EU-Mitgliedstaaten sollten auch sicherstellen, dass jährlich mindestens 50 Prozent der verlorenen oder weggeworfenen kunststoffhaltigen Fischfanggeräte gesammelt werden, wobei bis 2025 ein Recyclingziel von mindestens 15 Prozent angestrebt wird. Die Fischfanggeräte machen 27 Prozent der an den europäischen Stränden anfallenden Abfälle aus.
Hersteller müssen sich beteiligen.
Das Europaparlament verlangt, dass die Hersteller von Zigaretten und Fischereigeräten an den Kosten für das Sammeln, Recyceln sowie die Säuberung der Meere und Strände beteiligt werden.
Frédérique Ries (ALDE, BE), die für den Vorschlag federführend zuständige Abgeordnete, sagte:
"Wir haben die ehrgeizigsten Gesetze gegen Einweg-Kunststoffe verabschiedet. Es liegt nun an uns, bei den anstehenden Verhandlungen mit dem Rat, die bereits im November beginnen sollen, den Kurs beizubehalten. Die heutige Abstimmung ebnet den Weg für eine ehrgeizige Richtlinie. Sie ist unerlässlich, um die Meeresumwelt zu schützen und die Kosten für Umweltschäden, die durch Kunststoffverschmutzung in Europa verursacht werden und bis 2030 auf 22 Milliarden Euro geschätzt werden, zu senken."
Was jetzt?
Für die Neuregelung stimmten 571 Abgeordnete, 53 votierten dagegen und 34 enthielten sich. Das Parlament wird Verhandlungen über die endgültige Fassung des Gesetzes mit dem Rat aufnehmen, sobald die EU-Minister ihren eigenen Standpunkt zu diesem Thema festgelegt haben.
Source: europarl.europa.eu
Das Plastikproblem muss endlich gelöst werden.
Laut der Europäischen Kommission bestehen mehr als 80 Prozent der Abfälle in den Meeren aus Plastik. Weil sich Plastik nur langsam zersetzt, sammelt sich immer mehr davon in den Meeren und auf den Stränden der EU und auf der ganzen Welt. Kunststoffreste finden sich auch in Tieren, die im Meer leben – etwa in Meeresschildkröten, Robben, Walen und Vögeln, aber auch in Fischen und Muscheln, und damit in der menschlichen Nahrungskette.
Kunststoffe sind ein praktisches und wirtschaftlich wertvolles Material. Sie müssen aber besser genutzt, wiederverwendet und recycelt werden. Wird Plastik einfach weggeworfen, umfassen die wirtschaftlichen Folgen nicht nur den verlorenen Materialwert, sondern auch die Kosten für Reinigung und Schäden für den Tourismus, die Fischerei und die Schifffahrt.
Source: europarl.europa.eu
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